Die beiden Konzepte beschreiben beide das, was aus meiner Sicht unabdingbar für unsere Zukunft ist: Produkte so gestalten, dass Sie am Ende der Nutzung wiederverwertet werden können. Verbrauchsprodukte, die in unseren Wasser- oder Nahrungskreislauf eingehen, sollten gut für die Erde und biologisch abbaubar sein. Gebrauchsprodukte sollten nach dem Ende ihrer sinnvollen Nutzung auseinander genommen und die einzelnen Teile oder Materialien erneut nutzbar sein. Insbesondere für diese Materialien müssen Kreisläufe so gestaltet werden, dass die „Abfallprodukte“ wieder als Ressourcen für andere Produkte zur Verfügung stehen.
Das bedeutet den Aufbau einer Logistik und Zusammenarbeit, die bisher oft noch nicht existiert. Unternehmen müssen herausfinden, wie sie diese Kreisläufe aufbauen – können sie ihre eigenen Materialien mit vertretbarem Aufwand zurück erhalten oder gibt es andere Partner, die diese Materialien nutzen können? Cradle to Cradle legt dabei einen besonderen Wert darauf, dass die eingesetzten Materialien gesund für Mensch und Umwelt sind – und das wird leider manchmal bei Circular Economy Lösungen vergessen. Denn toxische Produkte zu recyclen und wieder zu verwenden, ist oft nicht sinnvoll. Der Fokus der Circular Economy Ansätze auf Lösungen, die sich betriebswirtschaftlich für die beteiligten Unternehmen lohnen, macht die Vermittlung innerhalb der Organisation leichter.
Denn die Gestaltung von Lösungen für Kreisläufe bedeutet einen Business Change, der vieles in Frage stellt und neue Arbeitsweisen erfordert. Gerade für größere Unternehmen sind neue Business Modelle erforderlich, die bisherige Arbeitsweisen angreifen – mit diesen Herausforderungen werden wir uns in weiteren Blogbeiträgen noch beschäftigen.