Die Stadtteilbotschafter Frankfurt sind Schüler, Studenten, Auszubildende und bereits im Beruf stehende junge Menschen, die sich ehrenamtlich für ihren Stadtteil engagieren. Die aktuelle Generation 2013/2014 steckt mitten in interessanten Projekten, die Kindern neue Perspektiven bieten und viele Menschen zusammenbringen – sei es aus verschiedenen Kulturen, Altersklassen oder sozialen Hintergründen. Die Herausforderungen der ehrenamtlichen Projektarbeit sind dabei ähnliche wie die, die wir auch in unserer ehrenamtlichen Tätigkeit für die Wirtschaftsjunioren Deutschland kennen gelernt haben.
In einem Workshop, den wir für die Stiftung Polytechnische Gesellschaft heute durchgeführt haben, ging es daher auch darum, mit dem 14 Teilnehmer ihre Projektarbeit zu reflektieren und Lösungsansätze für die restlichen Monate der Projektlaufzeit zu identifizieren. Natürlich werden die Teilnehmer einige Anregungen mitnehmen, die sie für ihre berufliche Tätigkeit nutzen können.
Bei der initialen Vorstellung der aktuellen Projektsituation kam schnell heraus, was die größten Herausforderungen sind. Die Gewinnung und der Umgang mit Kooperationspartnern sowie der Umgang mit der eigenen Zeit – schließlich gibt es noch Abi-Klausuren, Abschlussprüfungen in der Ausbildung oder Studienarbeiten, die parallel laufen. Und die Kombination jung und motiviert führt oft dazu, dass die eigenen Ressourcen überschätzt werden. Wir haben zunächst individuelle Problemstellungen der Teilnehmer in Arbeitsgruppen angesprochen und Lösungsvorschläge erarbeitet. Ein grundsätzlicher Ansatz ist, den Nutzen für die verschiedenen Stakeholder herauszuarbeiten und mit diesem die Mitstreiter zu motivieren. Ob über eine Pressemitteilung, mit dem eigenen Bild im Buch oder einem Bildband über das Stadtteil, einer aktiven Beschäftigungs- und Lernmöglichkeit für die Kinder oder um seine Nachbarn besser kennen zu lernen. Jeder hat einige Punkte gefunden, die für sein Projekt wichtig sind und zur Information genutzt werden können.
Das Zeitmanagement und der eigene Arbeitsstil sind 2 wichtige Aspekte der ehrenamtlichen Projektarbeit. Eine gute Planung der zu erstellenden Ergebnisse und eine ehrliche Kalkulation der eigenen verfügbaren Zeit sind die Voraussetzung – und dann gilt es mit den Abweichungen umzugehen. Und Menschen zu gewinnen, die in den Punkten unterstützen, in denen man nicht seine Stärken hat. Klare und rechtzeitige Kommunikation von Status und Verschiebungen helfen, vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Und wie findet man Kooperationspartner und Ideen? Offenheit und Begeisterung werden benötigt – und der Zugriff auf ein Netzwerk, dass die Ideen weiter spinnt oder in bestimmten Punkten unterstützt. Eine der Teilnehmerinnen hatte die Schwierigkeit, aufgrund von Sprachproblemen die chinesische Gemeinde vor Ort anzusprechen. Jetzt hat sie 3 neue Kontakte, die ihr dabei helfen können. So wie ihr ging es auch den anderen – und uns hat es Spaß gemacht, mit diesen engagierten und motivierten Menschen zu arbeiten.
Die 3,5 Stunden Workshop vergingen wie im Flug – wir freuen uns darauf, auch weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Denn die Begeisterung steckt ganz schnell an.