Aktiv die Umstellung auf Kreislaufwirtschaft gestalten

Aktiv die Umstellung auf Kreislaufwirtschaft gestalten

Mit regenerativem Projektmanagement sicherstellen, dass die Veränderungen Schritt für Schritt umgesetzt und gut ins Unternehmen integriert werden.

Nicht nur aufgrund des Klimawandels, sondern auch durch die Anforderungen durch den Green Deal, das Nachhaltigkeitsreporting durch die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) und neue Ökodesign Richtlinien der EU sowie durch Investoren und Geschäftspartner wird im nächsten Jahrzehnt die Umsetzung auf Kreislaufwirtschaft, der Weg in eine regenerative Circular Economy, vorangetrieben. Neugründungen können diese Denkweisen direkt in das Geschäftsmodell integrieren, für aktuell auf dem Markt agierende Unternehmen gilt es jetzt, sich für zukünftigen Erfolg neu aufzustellen.

Was beinhaltet die Umstellung?

Der Weg zur Umstellung der Geschäftsmodelle, Prozesse und Organisation für die Ausrichtung auf Kreislaufwirtschaft ist für viele Unternehmen mit einem größeren Change verbunden. Die derzeitigen Arbeitsweisen und Angebote sind oft noch auf die Optimierung des linearen Wirtschaftsmodells ausgerichtet. Während dies die Finanzierung des Unternehmens sichert, muss gleichzeitig die zukünftige Rolle innerhalb einer Kreislaufwirtschaft vorbereitet werden. Mit einer Vision der eigenen Rolle in einer Kreislaufwirtschaft schafft das Unternehmen einen Leitstern, wo es hingehen soll, und worauf die Projekte ausgerichtet werden sollten

Ob es um neue Angebote geht (z.B. Rücknahme und Wiederaufbereitung, neue digitale Lösungen oder die Bereitstellung von Produkten als Service), um Änderungen in den operativen Prozessen (z.B. Verwendung von recycelten oder regenerativen Materialien, Nutzung von Nebenprodukten, Reduktion von Abfällen) oder um neue Geschäftspartner – die Umsetzung erfolgt durch Projekte. Wertvoll ist eine klare Vision der eigenen Rolle in einer Kreislaufwirtschaft sowie ein gutes Verständnis des dazu erforderlichen Projektportfolios. Priorisierung und Koordination der einzelnen Projekte erleichtert die Kommunikation intern sowie mit Geschäftspartnern.

Auch die bereits laufenden Projekte gehören auf den Prüfstand und sind kritisch zu hinterfragen, inwieweit sie die Neuausrichtung fördern. Durch den Stopp von Projekten, die nicht mehr zur gewünschten Zukunft passen, werden Finanzmittel frei, die in das zirkuläre Portfolio gesteckt werden können.

Abb. Darstellung eines Projektportfolios für die Kreislaufwirtschaft

Was braucht es in den Umsetzungsprojekten?

Projekte für die Kreislaufwirtschaft haben einen Business Case, in dem die wirtschaftliche Rechtfertigung für diese Investition dargelegt wird. Der entstehende Nutzen durch zusätzliche Absatzmärkte, Einsparungen, Reduktion von Emissionen oder der Attraktivität für nachhaltigkeitsbewusste Fachkräfte ist ein wesentlicher Treiber für die Umsetzung und gleichzeitig ein Motivationsfaktor für alle am Projekt Beteiligten.

Vorbereitet sein statt im Detail planen: Es geht nicht darum, möglichst schnell und kostengünstig etwas Neues zu implementieren. Zirkuläre Lösungen beinhalten viele Stakeholder und Prozesse. Agile Arbeitsweisen sind wichtig, um die Rückmeldungen aus den Änderungen wahrzunehmen und die Lösungen auf dem Weg zum Projektziel aufgrund der Erkenntnisse zu justieren.

Regeneratives Projektmanagement beinhaltet den Fokus darauf, die Projektergebnisse gut in das Tagesgeschäft zu integrieren und Zusammenarbeit mit allen am späteren Wertschöpfungsnetzwerk beteiligten Stakeholdern bereits im Projekt auf eine gute Basis zu stellen. Damit wird das Projektgeschäft auf den Nutzen ausgerichtet und reduziert Reibungsverluste bei der Übergabe in den Betrieb.

Der Artikel ist im Circular Insider erschienen, dem jährlichen Magazin des Circular Economy Forum Austria, in dem ich als Advisor für Projektmanagement aktiv bin. Im Magazin schreiben engagierte Menschen über die Zukunft der Wirtschaft und was es dafür braucht, um die eigene Rolle in der Kreislaufwirtschaft aktiv einzunehmen.